Aktivieren Preis 2023

In diesem Jahr sucht die Redaktion Aktivieren das beste Konzept für die Einbindung von Angehörigen in die Soziale Betreuung. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 30. Juni 2023.

Details dazu unter: 

24 Aktivierungen für Senioren

Das Wort "Advent" kommt aus dem lateinischen und bedeutet "Ankunft". In der Adventszeit bereiten sich Christen auf der ganzen Welt auf die Ankunft von Jesus vor.  Diese Vorbereitungszeit ist zeitlich klar determiniert und oft hören wir im Radio Sätze wie: "In sechs Wochen ist Heilig Abend!" oder "Noch drei Monate bis Heilig Abend und die Lebkuchen stehen schon im Supermarktregal!"  Manchmal treffen uns solche Aussagen völlig unvorbereitet, mitten im Alltag und wir geraten in Stress, weil bis dahin noch so viele Dinge zu erledigen sind. 

Die Adventszeit hat also auch was mit Zeit zu tun: 4 Adventssonntage, 24 Tage im Dezember. Wie können wir demenziell erkrankte Senioren auf Weihnachten einstimmen und die Adventszeit gestalten bei gleichzeitiger zeitlicher Desorientierung? 

Das Buch "Adventskalender Geschichten für Senioren" vom Verlag an der Ruhr ist eine gute Unterstützung für eine aktive und bewusste Zeit voller Erinnerungen bis Weihnachten. Mit 24 demenzgerechten Kurzgeschichten erinnert das Buch an Traditionen in der Adventszeit und bietet auch Ideen für weitere Aktivierungen. 

Wie ich damit arbeite? Zunächst erstelle ich eine Liste mit den 24. Themen. Jedes Thema versuche ich auf -möglichst- allen Sinneskanälen für demenziell veränderte Senioren erfahrbar zu machen. So gibt es zum Beispiel ein Tag, der sich um den Glühwein dreht. Dabei gestalte ich eine Aktivierungsrunde, bei dem der Glühwein von den Senioren gemeinsam zubereitet und verköstigt wird. Die Geschichte rundet die Aktivierungsrunde ab. 

Wichtig in der Vorbereitung: Liste mit den Themen und den sinnesaktivierenden Ideen erstellen. Eine weitere Liste führe ich, um alle nötigen Besorgungen für die Tage zu erfassen. 

Wichtig für die Durchführung: Führen Sie ein Ritual für die Adventsaktivierung ein. Vielleicht gepaart mit der Kaffeezeit am Nachmittag? Ein Lied zum Start?

Orientieren Sie die Teilnehmenden und teilen Sie vor jeder Aktivierung mit, welches Datum wir haben. Lassen Sie vielleicht die Bewohner selbst überlegen, wie viele Tage bis Weihnachten bleiben (wenn die Kognition dies zulässt). 

Schaffen Sie eine Wohlfühlatmosphäre: angenehme Temperatur, Getränke und ruhige Atmosphäre.

Verabschieden Sie sich zum Schluss und laden Sie zur Aktivierungsrunde am nächsten Tag ein.

© Verlag an der Ruhr, Adventskalendergeschichten für Senioren: Mit Aktivierungsideen für die Vorweihnachtszeit, Birgit Ebbert, ISBN 9783834636249 

Mit freundlicher Unterstützung des Verlages. 

Bibelgeschichten

Bei dem Vorlesebüchlein handelt es sich um kurze Geschichten, die in einfacher Sprache an die Geschichten aus der Bibel angelegt sind. Die Geschichten und Inhalte sind den Menschen mit Demenz bekannt, insbesondere weil die meisten unserer Senioren christlich erzogen worden sind und mit den Geschichten aus der Bibel so vertraut sind. Dennoch sind die Texte direkt aus der Bibel meist zu lang oder in einer komplizierten Sprache geschrieben, so dass Menschen mit Demenz Schwierigkeiten haben, diesen zu folgen.

Mit diesem Vorlesebüchlein werden Sie auch das Bedürfnis nach Spiritualität bei Menschen mit Demenz stillen können.

Nicht immer kann in den Langzeitpflegeeinrichtungen ein Gottesdienst stattfinden. Manchmal haben die Geistlichen nur unter der Woche Zeit für einen Gottesdienst, aber grade der Sonntag bedeutet für viele ältere Menschen Zeit für Gott einzurichten. Sie können dann die Gottesdienste im Fernsehen verfolgen oder Sie machen selbst eine kleine Andacht - grade für Menschen mit Demenz.

Eine kleine Idee:

Nutzen Sie aus dem Buch "Bibelgeschichte" direkt die Geschichte über Adam und Eva. Bringen Sie Äpfel mit und drapieren Sie diese auf dem Tisch. Setzen Sie alle Senioren um den Tisch herum. Gut ist es zudem ein Kreuz, eine LED-Kerze und vielleicht eine Vase mit Blumen mitzubringen. Mit diesen Gegenständen schaffen Sie eine entsprechende Atmosphäre. Die Gegenstände sind visuelle und evt. auch taktile Reize, die die Konzentration der Menschen mit Demenz aufrechterhalten.

Einen Gebetskreis beginnen wir immer mit den Kreuzzeichen. Ein gemeinsames Lied oder ein Gebet eignet sich zum Einstieg. Grade Gebete wie das Vater unser sind tief im Langzeitgedächtnis verankert und lassen sich trotz fortgeschrittener Demenz gut reproduzieren. Auch gut bekannte Kirchenlieder wie "Großer Gott wir loben dich" eigenen sich für solche Gebetsrunden. Meist benötigen die Senioren dafür keinen Text. Wenn Sie kein großer Sänger sind: nutzen Sie CDs mit Kirchenliedern- diese gibt es günstig käuflich zu erwerben. Die Orgelmusik verleiht natürlich noch mal eine besinnliche Atmosphäre.

Verweisen Sie dann auf die mitgebrachten Äpfel und überlegen Sie gemeinsam mit den Bewohnern, in welcher Bibelgeschichte der Apfel im Mittelpunkt stand. Dann können Sie die Geschichte aus dem "Bibelgeschichten" vom Verlag an der Ruhr vorlesen. Denken Sie daran regelmäßig aufzublicken und Blickkontakt zu den einzelnen Bewohnern aufzunehmen.

Im Anschluss an die Bibelgeschichte finden Sie in dem Büchlein biographische Fragen. Diese können Sie nutzen, um mit den Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen. Überlegen Sie sich dann im Anschluss gemeinsam mit den Senioren einige Fürbitten, die Sie dann mit den Worten "Wir bitten dich erhöre uns" beantworten.

Schließen Sie den Gebetskreis, indem Sie die Teilnehmenden darauf vorbereiten. Mit den Worten "Zum Abschluss wollen wir noch gemeinsam Singen" können Sie ein gemeinsames Kirchenlied singen. Denken Sie daran mit dem Kreuzzeichen die Gebetsrunde zu beenden. 

© Verlag an der Ruhr, Bibelgeschichten, Reinhard Abeln, ISBN 9783834631770

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages!